Dienstag, 3. Februar 2015

Im Paradies

Jeder hat seine eigene Vorstellung vom Paradies. Für die einen ist es eine Süßigkeitenwelt à la Willy Wonka, für die anderen ein Ort der Abgeschiedenheit in den Bergen und wieder andere träumen von einem ewigen Sandstrand, bei dem man gemütlich unter einer Palme liegt und gekühlte Kokosmilch schlürft. Ich hatte bisher um ehrlich zu sein keine konkrete Vorstellung davon... Es änderte sich je nach Stimmungslage. Seit Sonntag, den 25. habe ich aber ein konkretes Bild vor Augen. Weil ich mich selbst darin befinde. Und das Paradies hat auch einen Namen: "Finca la Flor".
Die Farm,  die sowohl Naturschutzreservat als auch Biobauernhof ist,  versorgt sich so gut aus wie vollkommen vom eigenen Anbau (nur vegetarisch) und liegt in den Bergen in der Nähe von Cartago. Und ist umgeben vom Urwald. Alles ist grün,  die Luft ist unglaublich klar und allgemein stürzen einfach durchgehend tausend Eindrücke auf einen ein. Man könnte tagelang durch die Gegend ziehen und trotzdem immer neue Facetten entdecken. Am erstenTag war es auch noch ziemlich sonnig (die zwei Tage danach hat es durchgängig geregnet und der Enthusiasmus der Gruppe wurde etwas geschmälert) und wir konnten tolle Fotos machen. Ach ja, wir sind hier weil unser Spanischcamp hier stattfindet. Ganz am Anfang kam die Koordinatorin zu mir und sechs anderen Mitfreiwilligen und meinte,  dass wir für das Bungalow,  das am weitesten weg war,  ausgewählt wurden. Kein Problem,  etwas Sport nach dem ewigen Rumsitzen beim On-Arrival Camp konnte keinem von uns schaden. Sogar unser Gepäck wurde dahin gefahren. Die Koordinatorin,  hier im Folgenden der Einfachheit halber Mrs. B genannt, drückte uns einfach jedem einen langen Bambusstab in die Hand, als Gehhilfe und los gings! Vorbei an den Tierställen, Bananenstauden und Chayotafeldern (grüne Frucht, die wie eine Mischung aus Kartoffel und Gurke schmeckt),  den Berg immer weiter runter. Bis zu einer kleinen Minifarm namens Solyvalle, wo uns die Besitzerfamilie bereits erwartete und freundlich willkommen hieß.

Das Haus ist der Hammer,  auch wenn wir unsere Zimmer mit Spinnen,  Riesenameisen und Holzwürmern teilen müssen.
Von der Dachterrasse aus eröffnet sich eine atemberaubende Aussicht auf die großen Berge unter denen sich auch ein Vulkan befinden soll. Alles ist grün, grün in jeglichen Facetten.

Da wir so weit weg wohnen,  kriegen wir jeden Morgen unser eigenes Frühstück vor Ort zubereitet. Ricísima!! Seeeeehr lecker! Allgemein ist das Essen hier sehr gut und es ist faszinierend wie viel und wieviele verschiedene Gerichte man mit nur ein paar Zustaten zubereiten kann.
Der "Alltag"  hier sieht für mich in etwa so aus: Aufstehen um 6, Frühstück um 7 (plus hora tico,  heißt soviel wie ne halbe Stunde später :D),  von 8 bis 12 Spanischstunden in unserer casa,  dann zum Mittagessen,  um 2 wieder Spanisch bis 4, Kaffeetrinken, Freizeit bis 6, Abendessen und abends diverse Aktivitäten, wie zum Beispiel gemeinsames Fernsehen, Tanzstunden, Yoga, Erkundungsspaziergänge, Kartenspielen oder den Tieren einen Besuch abstatten. Der Unterricht ist sehr wirksam,  da wir durchgängig Spanisch sprechen und viele Wichtigen Fakten über Costa Rica lernen. Langweilig wird es hier nicht. Allerdings vermisst man nach ner Weile ein bisschen Zivilisation.

Na gut,  morgen gehts in die Gastfamilie und langsam kommt die Aufregung mit voller Wucht. Ich berichte dann das nächste Mal aus meinem neuen Leben :)
Liebe Grüße
Eure Steffi
Unfassbare schöne Landschaft
Selbstgemachte Käsetortillas von meinem Spanischkurs

Gruppe der deutschen Freiwilligen im AFS Büro
Auf unserer Terasse mit zwei belgischen Freiwilligen und zwei sehr guten Freundinnen




Erster Spaziergang


Weg zu unserem Bungalow



Blick aus meinem Fenster auf den ersten Sonnenaufgang

Essen aus ökologischen Anbau (jedes mal mit Reis) 



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